Unsere Mitgliederversammlung hat sich auf den Weg nach Teichröda gemacht. Auf Einladung der Agrargenossenschaft Teichel eG, die hier ihren Hauptstandort unterhält, haben wir die gewohnten Gefilde verlassen und für einen Abend sprichwörtlich über den Tellerrand unserer Stadt geschaut. Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Dr. Stefan Blöttner und Vorstand Eric Engelmann haben uns einen wunderbaren „Empfang über dem Melkkarussell“ bereitet. Während unter uns die abendliche Milchproduktion auf Hochtouren lief, hatten wir die einmalige Gelegenheit, hinter die Kulissen der lokalen Landwirtschaft zu blicken.
Die tägliche Arbeit mit Pflanzen und Tieren birgt ihre Herausforderungen. Bürokratie macht auch vor dem modernen Bauern nicht halt. Mittlerweile sprechen wir in der Landwirtschaft von einer hochtechnologisierten Branche. „Smart Farming“ ist das Stichwort. Der Mensch wird gebraucht – selbstverständlich. Vieles ist jedoch automatisiert. Autonome Technologien kommen zum Einsatz. Mitunter haben wir gestaunt und waren beeindruckt davon, was vor den Toren unserer Stadt produziert wird und mit welchen Problemen unsere Landwirte täglich umzugehen wissen. Personalstruktur, Arbeitskräfte, politische und administrative Rahmenbedingungen stecken Handlungsmöglichkeiten ab.
Was bleibt uns in Erinnerung? Zuallererst die unmittelbare Erfahrung, dass das Gemüt Ruhe findet, wenn der Mensch am Kuhstall steht. „Die Mädels“ – wie sie liebevoll genannt werden, strahlen eine Ruhe aus, die der Seele gut tut. Die Milchproduktion ist der größte Geschäftsbereich in Teichröda. Täglich rollen Tonnen von Qualitätsmilch vom Hof, um in Milchhöfen verarbeitet zu werden und dann frisch zu uns in die Regale der Discounter zu gelangen. 2024 wurde die Agrargenossenschaft von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) für fünf Jahre herausragende Milchqualität ausgezeichnet. Die „Miss Thüringen“ der Mutterkühe kam 2024 aus der Charolais-Zucht in Teichröda. Das Herdenmanagement leistet exzellente Arbeit. Die Milchtanks in Teichröda sind voll – jeden Tag. Deshalb ist es so wichtig, dass Infrastruktur und Logistik einwandfrei funktionieren und Zufahrtswege gesichert bleiben.
Wir kommen aus dem sprechen und diskutieren gar nicht mehr heraus. Die Sonne geht unter und wir stehen mittlerweile im Dunkeln immernoch vor den Stalltüren. Wir sagen von Herzen Danke für einen interessanten Abend, der einmal mehr dazu beigetragen hat, den Blick für das Wesentliche im Leben nicht zu verlieren.